Sil K.
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Wenn ich minus Sterne vergeben könnte, dann wären es Minimum -10 und Maximum keine Grenzen gesetzt.
Die Stelle in Seelingstädt wurde auch Seelinggrad genannt, was ich persönlich sehr passend finde. Die Unterbringungen wurden Benz Barracken von Seelinggrad genannt, was ich sehr gut verstehen kann, nachdem ich diese gesehen hatte.
Wer die Möglichkeit hat, zwischen Seelingstädt und einer anderen BFW Einrichtung zu wählen, dem rate ich, die andere Einrichtung zu wählen.
Es ist ein wahnsinniger Druck der hier herrscht und es gibt Ausbilder, welche immer 100% verlangen und nicht verstehen, dass wir in einer Erwachsenenbildung sind und aufgrund der ganzen Krankheitsbilder, wegen denen man hier gelandet ist, keine 100% möglich sind. Wenn ihr Unterstützung sucht, dann erwartet bitte nicht, sie hier zu finden. Wir saßen viele, viele Stunden völlig ohne Ausbilder da und mussten das Meiste selbst erarbeiten. Vor unserer ersten Prüfung, in der Vorbereitungsphase, saßen wir viel allein da und hatten keinen Ansprechpartner. Wir haben uns am Wochenende zu Lerngruppen zusammengefunden, um für die Prüfung zu lernen, als diese allgemein nicht sehr gut ausfiel durften wir uns von der Ausbilderin, die nicht für uns da war, anhören, dass wir nicht genug gelernt hätten. Reportauswertung muss nach jedem Praktikum stattfinden, wir hatten unsere nach dem zweiten Praktikum und da wurden stellenweise Reporte komplett zerpflückt, was vermeidbar gewesen wäre. Es gibt hier am BFW in Seelingstädt nur 3 Ausbilder, welche wirklich daran Interessiert sind, dass man die Prüfung schafft.
Es wird null Rücksicht auf die Problematik genommen, wegen was man hier ist. Im Praktikum gab es null Betreuung von Seiten des BFW und wenn man zu langsam ist, dann kommt man nicht hinterher, weil, es gibt keinen Raum für Wiederholungen.
Man muss sich dumme Sprüche von Ausbildern anhören, im Modulfeedback werden einem die Worte im Mund umgedreht, sodass es bei einem anderen Ausbilder völlig falsch dargestellt wird und man als Rehabilitant ganz schlecht dasteht.
Wenn man als Gruppe die Wahrheit sagt und sich an seinen Rehaträger wendet, weil es massive Probleme gibt, dann wird jeder neue Ausbilder vor dieser Gruppe gewarnt und wir werden als ganz schlimme Menschen dargestellt. In den 2 Jahren die ich hier war, habe ich die Bekanntschaft von 5 verschiedenen Centerleitern im Bereich Kaufmännisch gemacht. keiner davon ist geblieben, was ja schon sehr viel aussagt. Eine Geschäftsführerin, welche für keinerlei Ideen aufnahmefähig ist und einen Führungsstil hat der völlig veraltet ist macht das Ganze nicht besser. Es gab Centerleiter die uns zugehört haben und sich unserer Probleme angenommen haben und sie sind nicht mehr da, warum, weil sie was verändern wollten, aber bei der Geschäftsleitung auf taube Ohren gestoßen sind.
Wir wurden größtenteils respektlos behandelt, auf Probleme wurde in keinster Weise eingegangen und alles das, was ich an Wissen hier erlangt habe, ist nur in minimalem Umfang 2 Ausbildern zu verdanken, denn den größten Teil habe ich mir durch Selbststudium nach der Schule in meiner Freizeit erarbeitet.
So zieht sich dieser rote Faden durch das ganze BFW. Das Essen ist unter aller Kanone, wer abnehmen möchte, weil er von der Toilette nicht mehr runter kommt, der sollte täglich mitessen, dann kann er das sehr schnell erreichen. Die Küchenchefin ist in keinster Weise kritikfähig und nimmt null Hilfe von Fachpersonal mit jahrelanger Erfahrung an. Ich hatte in meiner Gruppe 3 Köche, sie haben das Gespräch gesucht und Tipps gegeben, wie man ein gesundes und verträgliches essen für alle kocht, war nichts zu machen, des Essen ist einfach für die Tonne. Kaum hat man es gegessen ist es auch schon durch, man kann es getrost als durchlaufenden Posten bezeichnen, nicht zu verwechseln mit der Buchhaltung.
Mein Fazit ist, wer psychisch kaputt gehen will, abnehmen will, nichts lernen will und seine Prüfung nur mit gerade so bestehen will, der ist hier genau an der richtigen Stelle.